Das Programm "erinnern für morgen" initiiert und fördert Projekte zur Vermittlung der Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung. Die Projekte richten sich vor allem an die interessierte Bevölkerung, insbesondere auch an die junge Generation.
Lern-App
Das Bundesamt für Justiz beauftragte 2023 das Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen der Pädagogischen Hochschule (PH) Luzern mit der Erarbeitung einer dreisprachigen Lern-App für Schulen. In Zusammenarbeit mit der HEP Vaud, der "Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana" und dem Verein "Gesichter der Erinnerung" – eine Organisation von Betroffenen – wurden die Inhalte für das App erarbeitet.
Termin: Die Lern-App erscheint im Januar 2025 in deutscher, französischer und italienischer Sprache. Die Vernissage findet am 23. Januar 2025 im Landesmuseum Zürich statt.
Wanderausstellung
Die Wanderausstellung hat zum Ziel, dieses schwierige Kapitel der Schweizer Geschichte für interessierte Besucherinnen und Besucher auszuleuchten. Sie versteht sich als Beitrag gegen das Vergessen. Indem die Ausstellung die FSZM mit Bedacht erklärt und kontextualisiert, geht sie differenziert der Geschichte ihrer Aufarbeitung nach. Der Die Wanderausstellung wird von der Firma Expositionen in Zusammenarbeit mit dem Büro ZMIK Design (Szenographie) konzipiert und realisiert
Die Ausstellung soll eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft herstellen, und eine (auch kritische) Standortbestimmung ermöglichen. Sie soll die Rolle des Staats im Spannungsfeld zwischen Fürsorge und Zwang, als "Rechtsstaat" und "Hüter der Grundrechte" veranschaulichen und einen Beitrag leisten, damit sich ähnliches Leid und Unrecht nicht wiederholt.
Termine: Die Wanderausstellung wird am 30. Oktober 2025 im Musée historique Lausanne eröffnet und bis Ende 2027 an verschiedenen weiteren Stationen (Luzern, Schaffhausen, Bellinzona, Bern) gezeigt werden.
Web-Plattform
Auf einer Web-Plattform werden Informationen und Aktivitäten zum Thema der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen und zu ihrer Aufarbeitung bereitgestellt. Die Web-Plattform soll das erarbeitete Wissen und die aktuellen Entwicklungen zum Thema umfassend und an einem zentralen Ort bündeln und sichtbar machen. Die Ergebnisse der Forschung, die sog. Zeichen der Erinnerung, Lehrmittel, Selbstzeugnisse und weitere Medienproduktionen sollen übersichtlich dargestellt und – wo nötig mit einschlägigen Informationen und Schlagwörtern versehen – gut auffindbar publiziert werden. Im Übrigen sollen auch die wesentlichen Inhalte der Wanderausstellung spätestens nach deren Ende auf der Web-Plattform abrufbar bleiben. Opfer und Betroffene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen, die interessierte Bevölkerung sowie Behörden, Forscher und Interessierte aus dem Ausland sollen einfach Zugang zu allen relevanten Informationen erhalten. Die neue Web-Plattform wird in Zusammenarbeit mit der Web-Agentur Sturm und Bräm und der Universität Bern (Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung IZFG) realisiert werden.
Termine: Die Web-Plattform geht im Herbst 2025 online.
Weitere Projekte
Aus den Arbeiten der Unabhängigen Expertenkommission (UEK) Administrative Versorgungen ist 2019 ein Online-Lehrmittel "Ausgegrenzt und weggesperrt" entstanden, allerdings nur in deutscher Sprache. Das BJ hat ein Projekt zur Aktualisierung der Inhalte sowie zur Übersetzung auch in die französische und italienische Sprache initiiert und unterstützt. Mit der Realisierung wurde die PH Bern betraut (Umsetzung 2023 bis September 2024).
Letzte Änderung 30.10.2024