Das Bundesamt für Polizei (fedpol) unterstützt 2024 die folgenden Projekte, die zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans zur Verhinderung und Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus beitragen:
Das Projekt "Cellule de gestion et de prévention de la violence (CGPV) Quels enjeux et défis sécuritaires? Évaluer le présent pour préparer l’avenir" (Zelle für Gewaltprävention und -management: Herausforderungen für die Sicherheit? Die Gegenwart auswerten, um die Zukunft vorzubereiten) der Polizei Lausanne wird mit einem Betrag von CHF 77 100 unterstützt. Es sieht die Beurteilung des Dispositivs vor, damit die für eine höhere Effizienz der Zelle für Gewaltprävention und -management notwendigen Anpassungen vorgenommen werden können. Es geht dabei hauptsächlich darum, die Bedürfnisse der Zelle in Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Entwicklungen zu antizipieren.
Für weitere Informationen: Jean-Marc Granger, +41 21 315 36 60, jean-marc.granger@lausanne.ch
Das Projekt "RiConnect" der Fachstelle für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern des Kantons Tessin wird mit einem Betrag in Höhe von CHF 20 625.50 unterstützt. Es wird vom Verein PRIME in Zusammenarbeit mit der kantonalen Plattform für die Prävention von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus und dem Amt für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern des Kantons Tessin durchgeführt und richtet sich an das schulische Umfeld. Das Projekt hat zum Ziel, die Lehrpersonen, die zunehmend mit komplexen, konfliktträchtigen und/oder risikoreichen Situationen konfrontiert sind, zu unterstützen. Die geplanten Aktivitäten haben drei Schwerpunkte: Aus- und Weiterbildung, Identifikation und Prävention sowie Learnings.
Für weitere Informationen: Chiara Sulmoni, +41 79 244 47 31, chiara.sulmoni@startinsight.eu
Das Projekt "Pratiquer l’aumônerie musulmane en institution. Critères de qualité et collaborations interprofessionnelles" (Ausübung von muslimischer Seelsorge in Institutionen. Qualitätskriterien und berufsübergreifende Zusammenarbeiten) wird mit CHF 41 150 unterstützt. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, zur Entwicklung muslimischer Seelsorgeeinrichtungen und zur Professionalisierung muslimischer Seelsorgender in öffentlichen Einrichtungen beizutragen und deren Fähigkeiten zur Arbeit in berufsübergreifenden Teams in verschiedenen Bereichen, darunter auch in der Prävention von Radikalisierung, zu festigen.
Für weitere Informationen: Mallory Schneuwly Purdie, +41 26 300 90 42, mallory.schneuwlypurdie@unifr.ch
Das Projekt der Universität der italienischen Schweiz wird mit einem Betrag in Höhe von CHF 7000 unterstützt. Ziel des Projekts ist die Erstellung einer Kartografie der Religionsinfosphäre im Kanton Tessin, in der die Online-Präsenzen von Initiativen, Vereinen und Aktivitäten mit religiösem Hintergrund dokumentiert sind. Die Kartografie erstreckt sich sowohl auf traditionelle Websites als auch auf Profile in den wichtigsten sozialen Medien (Facebook, Twitter, Youtube, Instagram usw.), die auf religiöse Realitäten im Kanton Tessin Bezug nehmen.
Das Projekt "Einordnung, Erkennung und Vorbeugung von Radikalisierung innerhalb des Schweizer Polizeiwesens" der Abteilung Polizeiwissenschaften der Kantonspolizei Basel-Stadt wird mit einem Betrag in der Höhe von CHF 138 000 unterstützt. Das angewandte Forschungsprojekt erweitert die Wissensgrundlagen zum Thema Radikalisierung innerhalb des Polizeiwesens und sensibilisiert die Polizeipartner dafür. Das Projekt sieht drei Kurzstudien vor, die auf die Einordnung des Themas Radikalisierung im Polizeiwesen sowie die Erkennung und Vorbeugung solcher Prozesse fokussieren.
Für weitere Informationen: Jonas Hagmann, +41 61 267 09 94, jonas.hagmann@jsd.bs.ch
Das Projekt des Interreligiösen Arbeitskreises im Kanton Thurgau wird mit einem Betrag in der Höhe von CHF 23 500 unterstützt. Der Interreligiöse Arbeitskreis im Kanton Thurgau entwickelt und koordiniert längerfristige Perspektiven zur Einführung eines konfessionsorientierten Religionsunterrichts für muslimische Kinder an der öffentlichen Schule im Kanton Thurgau. Mit diesen Perspektiven sollen Lernfelder geschaffen werden, in denen sich konkret Beziehungen und gegenseitiges Vertrauen bilden können.
Für weitere Informationen: Matthias Loretan, +41 79 644 52 73, matthias.loretan@outlook.com
Das Projekt "Faktor M" des Dachverbands Schweizer Männer- und Väterorganisationen männer.ch wird mit einem Betrag in der Höhe von CHF 97 500 unterstützt. Im Rahmen des Folgeprojekts 2024 sollen die Erkenntnisse des 2023 entstandenen Leitfadens für Bildungs- und Beratungsangebote schweizweit in der Praxis verankert werden. Zudem soll eine repräsentative Befragung geplant werden, welche die Empfänglichkeit der Schweizer Bevölkerung für geschlechtsbezogene Radikalisierung erforscht.
Für weitere Informationen: Markus Theunert, +41 79 238 85 12, theunert@maenner.ch
Das Projekt von okaj Zürich wird mit einem Betrag in der Höhe von CHF 19 350 unterstützt. Es ist ein Nachfolgeprojekt des im Kanton Zürich durchgeführten Projekts "Austauschtreffen zu Religion, Glaube und Spiritualität in der Arbeit mit Jugendlichen". Die Weiterführung von regelmässigen Austauschanlässen und die ab 2023 gebotene Möglichkeit sich zu vernetzen wurden von allen Beteiligten als erstrebenswert erachtet. Angeregt wurde zudem, dass künftig auch Ehrenamtliche, die mit Jugendlichen zu tun haben, sowie Jugendgruppen einbezogen werden sollen. Dafür sind unterschiedliche, auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmte Austauschgefässe vorgesehen.
Für weitere Informationen: Viktor Diethelm, +41 44 366 50 10, viktor.diethelm@okaj.ch
Das Projekt der Swiss Game Developers Association (SGDA) wird mit einem Betrag in der Höhe von CHF 176 060 unterstützt. Die SGDA erarbeitet ein Educational Game für Jugendliche und junge Erwachsene. Das Spiel unterstützt deren kritisches Denken und das Erkennen von Falschmeldungen. Das Game vermittelt unterhaltsam und damit niederschwellig die zentralen Informationen zu Extremismus und Radikalisierung und lehrt die Spielenden, die Mechanismen extremistischer Propaganda zu erkennen und eine höhere Widerstandsfähigkeit zu entwickeln.
Das Projekt des Vereins Dezentrum und der Stiftung Risiko-Dialog wird mit einem Betrag in der Höhe von CHF 94 675 unterstützt. Das von der Trägerschaft entwickelte Toolkit für digitale Kompetenzen vermittelt Jugendlichen in der deutschsprachigen Schweiz anhand einer Simulation Strategien für einen bewussten Umgang mit Informationen im digitalen Raum. Durch eine virtuelle Debatte im geschützten Raum erleben und hinterfragen die Teilnehmenden den Einfluss von Desinformation und ähnlichen Phänomenen auf ihre Meinungsbildung aktiv und erkennen die Gefahren möglicher Radikalisierung. Ziel ist es, kritisches Denken zu fördern und die richtige Einordnung solcher Phänomene zu ermöglichen.
Für weitere Informationen: Mirko Fischli, +41 76 477 37 38, mirko.fischli@dezentrum.ch
Das Projekt der VIOZ wird mit einem Betrag in der Höhe von CHF 62 000 unterstützt. Das vorliegende Projekt fördert die Weiterbildung von Imamen und muslimischen Betreuungspersonen und ihre Vernetzung im Kanton Zürich. Verschiedene Anlässe ermöglichen neben der inhaltlichen Weiterbildung den Austausch mit öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie einen innermuslimischen Dialog. Das geschaffene Vertrauen und eine langfristige Zusammenarbeit sollen die Eingliederung in die Gesellschaft sicherstellen und der Radikalisierung entgegenwirken.
Für weitere Informationen: Muris Begovic, +41 76 559 09 59, m.begovic@vioz.ch
Das Projekt der ZHAW wird mit einem Betrag in der Höhe von CHF 166 032.60 unterstützt und kombiniert Interaktion, Entwicklung von technischen Hilfsmitteln und Forschung. Dazu werden Social Influencer:innen ausgebildet, die in Kommentarspalten einer Online-Zeitung sowie auf Instagram und Facebook methodengeleitet und technik-assistiert deeskalieren. Eine Browser Extension, welche die Social Influencer:innen dabei unterstützt, Hate Speech aufzuspüren, einzuordnen und diesem entgegenzutreten, wird entwickelt. Begleitet wird das Projekt durch eine systematische Forschung, welche die Anwendbarkeit der Methoden sowie deren Wirkung auf die Interaktionsperson und auf das Umfeld untersucht.
Für weitere Informationen: Judith Bühler, +41 58 934 89 57, buhj@zhaw.ch
Das Projekt der Stadt Bern wird mit einem Betrag in der Höhe von CHF 75 900 unterstützt. Das vorliegende Projekt dient dazu, das im 2019 entwickelte Mentoring weiterzuführen und auszubauen. Ziel ist die Begleitung und Unterstützung radikalisierter Personen, insbesondere Jugendlicher und junger Erwachsener, mit Fokus auf der Früherkennung der Radikalisierung. Die aus diesem Mentoring gewonnenen Erfahrungen werden den Kantonen, Gemeinden und den Bund zur Verfügung gestellt und in wissenschaftliche Projekte einfliessen. Das Mentoring soll zudem ein fester Dienstleistungsbestandteil der Fachstelle Radikalisierung und Gewaltprävention werden und dem ganzen Kanton zur Verfügung stehen.
Für weitere Informationen: Roland Knöri, +41 31 321 76 53, roland.knoeri@bern.ch
Letzte Änderung 12.03.2024