Mit dem Wirkungsziel 5 der Integrationsagenda Schweiz (IAS) haben sich Bund und Kantone auf ein Ziel im Bereich der gesellschaftlichen Teilhabe von vorläufig Aufgenommenen und Flüchtlingen geeinigt. Um das Wirkungsziel zu messen, fehlen bislang jedoch aussagekräftige Indikatoren.
Deshalb hat das SEM eine Grundlagenstudie in Auftrag gegeben, die Erkenntnisse darüber liefert, wie gesellschaftlichen Teilhabe von vorläufig Aufgenommenen und Flüchtlingen gemessen werden kann.
Die Studie wurde von der ZHAW durchgeführt. In einem ersten Schritt wurde analysiert, wie «gesellschaftliche Teilhabe» erfasst und gemessen werden kann. Dabei wurden sechs zentrale Kriterien erarbeitet:
- Grundversorgung
- Sozialraum und Alltagsgestaltung
- Beziehungen und Netzwerke
- Partizipation in Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit
- Erfahrungen mit Behörden und rechtlichem Status
- Gesundheit und Lebenszufriedenheit
Auf Grundlage dieser Kriterien wurden zwei Ansätze zur regelmässigen Messung der gesellschaftlichen Teilhabe entwickelt:
- Fokusgruppen: In diesem Projekt sollen Fokusgruppengespräche mit Fachpersonen und Geflüchteten alle zwei bis vier Jahre flächendeckend in mehreren Regionen stattfinden. Ziel der Gespräche ist es, Erfahrungen und Einschätzungen zum Stand der gesellschaftlichen Teilhabe in der jeweiligen Region zu sammeln und auszuwerten.
- Mixed-Methods-Erhebung: In diesem Projekt sollen vorläufig Aufgenommene und Flüchtlinge in einer quantitativen Befragung zu ihrer Einschätzung der gesellschaftlichen Teilhabe befragt werden. Ergänzend dazu werden in qualitativen Untersuchungen spezifische Aspekte vertieft analysiert. Dieser Ansatz ermöglicht sowohl eine allgemeine Einschätzung als auch detaillierte Einblicke in verschiedene Themenbereiche der gesellschaftlichen Teilhabe.
Die Studie finden Sie im Register «Dokumente». Sie gibt die Meinung der Autorinnen und Autoren wieder. Das SEM prüft derzeit die vorgeschlagenen Ansätze, um in einem nächsten Schritt konkrete Auswertungen machen zu können.
Letzte Änderung 30.03.2025