Rejet de l’initiative populaire "Accords internationaux : la parole au peuple !" : déclaration de la conseillère fédérale Simonetta Sommaruga

Berne, 17.06.2012 - La parole prononcée fait foi.

Sehr geehrte Damen und Herren

Volk und Stände haben die Volksinitiative "Staatsverträge vors Volk" abgelehnt. Sie sind damit der Empfehlung von Bundesrat und Parlament gefolgt. Die Bevölkerung hat also entschieden, auf zwingende Abstimmungen über Staatsverträge zu verzichten. Die genaueren Gründe für diesen Entscheid werden wir in den vertiefenden Analysen erfahren.

Heute dürfen wir feststellen, dass das Vertrauen in das bestehende System der direkten Demokratie gross ist. Der Bevölkerung ist offensichtlich bewusst, dass wir in der Schweiz bereits einzigartige Mitwirkungsrechte geniessen, gerade auch in der Aussenpolitik.

Les citoyens suisses sont assurés, aujourd'hui déjà, d'être associés à la conclusion de tous les traités d'importance majeure. L'initiative aurait remis en cause un système équilibré, qui a fait ses preuves. Si elle avait été acceptée, des votations auraient dû être organisées même sur des traités non controversés politiquement, ce qui aurait été source de frais et de retards inutiles. Le résultat de ce jour semble indiquer que les citoyens ne souhaitent pas se prononcer sur le plus grand nombre possible d'accords, mais sur les accords vraiment cruciaux. De toute évidence, ils savent que quantité ne rime pas toujours avec qualité.

Hanno di certo contribuito al «no» i temuti effetti indesiderati sulla piazza industriale svizzera: gli elettori devono aver trovato plausibile l'argomento che la nostra economia dipende da relazioni stabili e affidabili con l'estero perché è lì che guadagna ogni secondo franco. Oggi l'economia beneficia delle buone condizioni quadro garantite da una fitta rete di trattati. Un "sì" all'iniziativa avrebbe reso più difficoltosa questa cooperazione internazionale.

Trotz all diesen guten Gründen, die gegen eine Annahme der Initiative gesprochen haben, ist es nicht selbstverständlich, dass die Stimmberechtigten die Initiative heute abgelehnt haben. Immerhin haben die Initiantinnen und Initianten den Bürgerinnen und Bürgern mehr Mitsprache versprochen. Das ist ein verlockendes Angebot. Offensichtlich haben die Stimmberechtigten aber erkannt, dass zusätzliche Abstimmungen über Staatsverträge letztlich die direkte Demokratie nicht gestärkt, sondern unter Umständen gar geschwächt hätten. Denn: Je mehr Abstimmungen gleichzeitig vorgelegt werden, desto weniger können wir uns mit den einzelnen Vorlagen auseinandersetzen. Und das wäre für unsere direkte Demokratie nun wirklich kein Gewinn.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


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